Das Leben auf dem Saturn

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Das Leben auf dem Saturn - Bilder von Eugen J. Winkler

Ein nördlicher Flugsänger

Dieser Vogel hat auf unserer Erde nichts Vergleichbares.

Vogel mit schon menschlichen Zügen - vergrößern

Die sogenannten Vogelkrallen oder, verständlicher gesprochen, die Finger oder Zehen am Fuße, sind bei den Vögeln des Saturn zumeist gestaltet wie auf der Erde die Pfoten eines wohlgebildeten Affen. Bei diesem Vogel aber haben sie die Gestalt einer richtigen Menschenhand, nur daß da auch die Finger bis an die Spitznägel mit schönen leichten Federchen versehen sind. Das merkwürdigste aber ist sein Kopf. Es sind zwei Köpfe übereinander. Der erste Kopf hat ein richtiges weibliches Menschengesicht, das mit feinen hellroten Federchen überzogen ist. Die Haare sind lang und gehen von hellblau bis ins dunkelblaue. Auf dem Scheitel des unteren Kopfes sitzt ein zweiter Kopf samt Hals, der einem Schwan ähnlich ist. Dieser Kopf kann sich in alle Richtungen drehen und mit seinen Augen alles sehen, was die Augen des unteren Kopfes nicht erfassen können. Dieser zweite Kopf mit Hals hat die Funktion wie bei einem Elefanten der Rüssel, er hat zwar keinen Schlund, kann aber jede Nahrung oder Flüssigkeit aufnehmen und dann dem Munde des unteren Kopfes zuführen.

fliegender nördlicher Sänger - vergrößern

Dieser Sänger ist etwas unvollkommen, weil er nur einen Ton singen kann, aber dieser Ton ist so vollkommen und beeindruckend, das er in unseren Ohren schon besser klingen würde als bei uns ein vollkommenes Konzert. Es liegt also nicht in der Vielheit der Töne, sondern in der Qualität des einzelnen Tones die ergreifenden Wirkung der Musik. Denn ein vollkommener Ton ist ja in sich selbst schon die allerreinste Harmonie, da er nicht einzeln für sich zur vernehmbaren Erscheinung gelangt; so.ndern, wenn er als Grundton auftritt, sind in ihm schon die ihm entsprechenden und von ihm abgeleiteten Töne in gerechtem Klangverhältnis da, wie ungefähr bei einer reinen Glocke. Also müssen wir uns auch den Ton dieses unseres nun bekannten Sängers im Saturn vorstellen; aber nur in einer ziemlich tiefen Oktave, so wie z.B. das g, a und h in der großen Oktave bei uns.
So kann man sich eine ungefähre Vorstellung vom Gesang dieses Vogels machen. Wenn er singt, so fängt er höchst pianissimo an, steigert dann den Ton, ohne nur im geringsten höher oder tiefer zu werden, bis zu einer solchen Stärke, als wäre man mit den Ohren knapp an einer Glocke, wenn sie geläutet wird. In dieser Kraft hält er den Ton einige Sekunden lang. Dann läßt er ihn wieder schwächer und schwächer werden bis zum gänzlichen Verschwinden. Wenn dann zwei, drei oder vier solcher Vögel beisammen sind, und haben, zufällig gut gestimmte Kehlen, so gibt das einen überraschend wundervoll klingenden Akkord, welcher die Saturnbewohner allezeit ergötzt

wenn mehrere zusammen fliegen erklingen wunderbare Konzerte -vergrößern

Freilich bleibt es dann nur immer bei einem und demselben Akkord und steht diese Art Musik auch bei weitem den Hauptsängern nach; aber dennoch verfehlt diese einfache Musik nie ihren Zweck. Es möchten zwei Saturnbewohner noch so erbittert gegeneinander rücken, was auch auf diesem Planeten hier und da der Fall ist, so braucht's dann nichts mehr als eines solchen einfachen Gesanges und die zwei Feinde werden im Augenblick zu den innigsten Freunden. Aus diesem Grunde werden auch diese Vögel sehr häufig “Ruhestifter” genannt.

Sie lassen sich auch zähmen und vertreten dann die Stelle unserer Pfauen und werden als Ziervögel angesehen. Die gezähmten haben einen stärkeren, aber dafür gewöhnlich etwas rauheren Ton in ihrer Kehle, während die ungezähmten höchst reine Töne von sich hören lassen. Die gezähmten werden manchmal auch als Seltenheit in die südlichen Gegenden gebracht. Dort verlieren sie aber bald ihre Stimme, zufolge anderer Kost, werden traurig und krank und gehen dann gewöhnlich bald zugrunde, weshalb die nördlichen Bewohner, welche diesen Vögeln sehr zugetan sind, nicht leicht zu bewegen sind, einen oder den andern Vogel dorthin zu geben. Was die Geburt dieser Vögel betrifft, so bringt das Weibchen lebendige Junge zur Welt und säugt sie mit einer sehr vollen Brust unter dem Halse des untern Kopfes, fast wie bei einem Weibe; nur ist die Brust nicht nackt, sondern auch mit leichten Federchen bekleidet.

Dezember 2010 - (jl-sat-022/10-21)

Saturn