Das Leben auf dem Saturn

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Das Leben auf dem Saturn - Bilder von Eugen J. Winkler

BUKA - große zahme Kuh

Die Buka oder Saturn-Kuh ist ein riesenhaft großes Tier, aber dennoch ungemein zahm. Sie zählt zu den größten Tieren auf dem Saturn, aber im Verhältnis zu seiner riesenhaften Größe verzehrt sie sehr wenig Futter, trinkt aber desto mehr Wasser. Dieses Tier ist unter den Geschöpfen dieses Planeten das allernützlichste und macht mit seiner sehr reichlichen und überaus wohlschmeckenden, etwas gelblich aussehenden Milch den vorzüglichsten Nahrungsquell der Saturnbewohner aus.

Die Milchkuh BUKA - vergrößern

Wie wird denn dann eine solche Kuh gemolken? – Nicht so wie bei uns; sondern eine solche Kuh gibt die Milch von selbst. Vermöge ihres Organismus steht das Geben oder das Verhalten der Milch beim Instinktwillen dieses Tieres. – Wie merken aber die Saturnbewohner, wenn die Kuh die Milch geben will? – Solches merken sie fürs erste aus der aufgedunsenen Völle des Euters und fürs zweite wenn das Tier sich selbst zur Ruhe stellt, nachdem es zuvor gewöhnlich ein großes Quantum Wasser getrunken hat.

Wenn eine solche Kuh sich sonach ruhig gestellt hat, da eilen die Saturnbewohner alsbald mit ihren großen Gefäßen aus den Kürbisgewächsen herbei, halten deren weite Öffnungen unter die 8 Zitzen der Kuh und fangen dann sorgsam in denselben die Milch auf, welche die Kuh freiwillig von sich gibt. Hat sich die Kuh ihrer Milch entledigt, so gibt sie das immer durch einen donnerartigen Murrer zu verstehen.

Nach einem solchen Murrer eilen die Milchsammler mit ihren vollen Gefäßen sogleich unter dem Bauch der Kuh hinweg, damit, wenn die Kuh sich wieder zu bewegen anfängt, niemand zertreten werden kann, durch den überaus riesigen und schweren Fuß der Buka. Bei einer mehrere Jahre alten Kuh ist zwar dergleichen nie zu befürchten; diese setzt so lange keinen Fuß von der Stelle, als sich ein Mensch noch unter ihrem Bauche befindet. Aber bei einer jungen Kuh, die natürlicherweise viel lebhafter ist, muß da schon aufgepasst werden.

Die Saturnbewohner machen viel Butter, Schmalz und Käse aus dieser Milch, welches alles sie vorzugsweise gerne genießen, besonders den Käse mit Butter und mit Honig bestrichen. Der Honig rührt aber auf diesem Planeten nicht von den Bienen her, sondern von einer Art großkelchiger, überaus wohlriechender Blumen, deren ziemlich weite Kelche nahe über die Hälfte mit Honig gefüllt sind.

Und wie genießen die Saturnbewohner die äußerst wohlschmeckende Milch dieser Kuh? – Nahe gerade also, wie ihr die Milch eurer Kühe genießt. Nur zu einem Kaffee gebrauchen sie dieselbe nicht, denn dergleichen extra närrische Speisen kennen die Saturnbewohner nicht. Sie kochen zwar wohl auch einige ihrer Speisen, aber den Saft einer verkohlten Frucht fliehen sie wie die Pest, weil sie es wohl wissen, daß die Speisen samt und sämtlich also am gesündesten und nahrhaftesten sind, wie Gott sie in der Natur zubereitet und am reinen Feuer seiner Sonne gekocht hat.

im Gehege - vergrößern

Wird diese Kuh etwa in einem Stall gehalten? – O nein; diese ist viel zu groß, als daß man über ihr einen zweckmäßigen Stall bauen könnte. Wohl aber wird sie in einem lebenden Garten gehalten. Bei den Saturnbewohnern ist dies nichts anderes als die Umzäunung einer bedeutend großen Wiesenfläche mit Fluß oder See mit dem sogenannten Wandaum (Breitbaum), über welchen unsere Kuh trotz ihrer Größe dennoch nicht kommen kann, da sie ihre Füße bei ihrem Fortschreiten nie höher als nur etwa 8 Meter unseres Maßes vom Boden des Saturnerdreichs erheben kann. Das ist somit der Stall für eine solche Kuh!

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Wie viele Kühe hat denn hernach ein Saturnbewohner? – Der Inhaber von zehn solchen Kühen und zwei Stieren daneben wird schon für den allerreichsten gehalten; sonst aber bleibt es gewöhnlich bei der Einfachheit.


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