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Das Leben auf dem Saturn -
Bilder von Eugen J. Winkler |
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BAUOR (Einauge) |
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Dieses Tier kommt nur äußerst selten vor. Auf den Kontinent-Ländern ist es ein vollkommener Fremdling. Nur auf einigen bedeutenden
südlichen Inseln ist es zu Hause. Wo aber dieses Tier haust, dorthin machen die Saturnbewohner ebenso selten Besuche wie auf die Inseln, da das Mud zu Hause ist. Es hat ebenso zwei Augen zum Schauen wie jedes andere
Tier. Aber auf der breiten Stirne über den zwei Augen, gerade in der Mitte, besitzt es noch ein Waffenauge. Und von diesem sehr gefährlichen Auge hat dieses Tier auch seinen Namen. Bis auf Kopf, Hals und den Schweif
sieht dieses Tier einem Pferd sehr ähnlich. Der Kopf dieses Tieres hat fast ganz die Gestalt eines Seekalbkopfes. |
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Was hat es denn mit dem sogenannten Waffenauge für eine Bewandtnis? Dieses Auge ist an und für sich kein Auge zum
Schauen; aber es ist ein Auge zum Fühlen und zum Festhalten. Dieses Auge ist gewöhnlich geschlossen; wenn sich aber dem Tier irgend etwas Feindseliges naht, öffnet es dieses Auge. Sobald es geöffnet wird,
bricht ein so intensiv roter Lichtstrahl aus ihm hervor, daß es leichter ist, frei in die Mittagssonne zu schauen als in dieses Auge. Wenn dieser Strahl auf irgendein lebendes Wesen gerichtet ist, wird
dieses alsbald von einer Art Unbehilflichkeit so gefangengenommen, daß es sich wie gebannt empfindet und die Stelle nicht verlassen kann. Es nähert sich dann dem Opfer soweit, bis es dieses mit seinem
Schweif dann erfassen kann. |
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Was aber den Schweif anbelangt, so sieht dieser einer Schlange ähnlich, wenn ihr der Kopf abgeschlagen wäre. Am Ende des
Schweifes sind, wie bei einem Schiffsanker, drei starke Widerhaken. In dem Schweife hat dieses Tier die meiste Kraft. Es sucht sich mittelst desselben die Nahrung im Wasser, darum es sich auch beständig an
den Meeresufern aufhält und da seinen langen Schweif fast ununterbrochen im Wasser herumschwingen läßt, um sich irgendeinen tüchtigen Fisch oder ein anderes bedeutendes Wassertier mit den Schweifangeln zur
Nahrung zu fangen, wozu dieses Tier auch eine große Fertigkeit besitzt. Denn sowie es nur in irgendeinem Wasserwinkel etwas ihm zusagendes Lebendiges wittert, fährt es mit seinem Schweife unter dem Wasser
pfeilschnell dahin und macht diesen seinen Schweifwurf so sicher, daß es seine Beute nie verfehlt. Die Gefräßigkeit dieses Tieres ist unersättlich, es frisst alles was sich am Boden, in der Luft oder im
Wasser bewegt. |
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Viele der Patriarchen versuchen ihr Jagdglück, um ein Bauor zu erlegen. Aus dem Fell lassen sie sich einen Umhang
fertigen, der als Symbol ihres großen Mutes dienen soll. Einen Kampf mit dem Bauor können sie nur gewinnen, wenn sie im rechten Moment des 3. Auge, das den lähmenden Lichtstrahl aussendet, mit einem Spieß
zerstören können. Viele dieser Jäger mussten aber ihre Tollkühnheit mit dem Leben bezahlen. |
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